Technologiedurchbruch bei der Geschlechtsbestimmung im Hühnerei
24.07.2018
BayPAT stellt erstes nicht invasives Verfahren vor
Technologiedurchbruch bei der Geschlechtsbestimmung im Hühnerei
München, 24. Juli 2018 – Das neue Verfahren namens ORBEM GENUS zur Geschlechtsbestimmung der Embryonen im Geflügelei macht nicht nur Schluss mit dem Küken töten, es bedeutet zugleich einen grundlegenden Innovationssprung gegenüber dem derzeitigen Stand derTechnik: „Durch den Einsatz der bildgebenden Magnetresonanztomographie bleibt die Eischale im Gegensatz zu allen anderen Analyse-Verfahren unverletzt. Mit der Hilfe von neuartigen Methoden der künstlichen Intelligenz erfolgt zudem die Bildauswertung und Klassifizierung komplett automatisch. Damit ist den Erfindern ein Technologiedurchbruch gelungen, der insbesondere in punkto Prozess-Schnelligkeit, -Kosten und -Zuverlässigkeit neue Maßstäbe setzen wird“, sagt Dr. Robert Phelps, Geschäftsführer der Bayerischen Patentallianz GmbH (BayPAT). Die BayPAT begleitet das momentan laufende Patentierungsverfahren und ist mit der Vermarktung der Erfindung sowie der daraus hervorgehendenSchutzrechte beauftragt.
Bisher werden in Zuchtbetrieben jährlich etwa 100 Millionen Küken in Deutschland ausgebrütet. Weil sie keine Eier legen, werden männliche Küken unmittelbar nach dem Schlüpfen getötet. In Deutschland sind es bis zu 50 Millionen pro Jahr. ORBEM GENUS dagegen ermöglicht bereits in den ersten Tagen der Bebrütung die Geschlechtserkennung so dass die Inkubation rechtzeitig abgebrochen werden kann, bevor die Küken irgendeine Form von Schmerz wahrnehmen können. Und: Da die Hälfte der Eier nur noch weniger als 21 Tage ausgebrütet werden muss, können die Zuchtbetriebe dieBruteinrichtungen mit höherer Effizienz einsetzen.
Ein weiterer Vorteil offenbart sich beiden unbefruchteten Eiern, die insgesamt rund 15 Prozent ausmachen. Mit ORBEM GENUS können sie vor Beginn der Inkubation automatisch identifiziert und dem Handel beispielsweise als Frühstücksei zugeführt werden.
Die Erfinder
ORBEM GENUS wurde von Dozenten undForschern der Technischen Universität München (TUM) entwickelt. Die Köpfe hinter der Technologie stammenaus den Fachbereichen Physik (Prof. Dr. Axel Haase), Biotechnologie derReproduktion (Prof. Dr. Benjamin Schusser, Dr. Maria Laparidou), und Bioengineering/Bioinformatik(Dr. Pedro Gómez, M.Sc. Miguel Molina). Das Team plant eine Ausgründung –verbunden mit der Akquisition von öffentlichenFördergeldern und privatemRisikokapital - um die neue Technologie zur Marktreife zu entwickeln. Bei alldiesen Schritten werden die Erfinder von der BayPAT beraten, begleitet undunterstützt.
Bayerische Patentallianz GmbH
Die Bayerische Patentallianz GmbH(BayPAT) wurde 2007 durch denUniversität Bayern e.V. und denHochschule Bayern -The Bavarian Universities of Applied Sciences - e.V. gegründet. Aufgabe ist es,als zentrale Patentverwertungsagentur den Technologietransfer der 28bayerischen Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften zuunterstützen. Die BayPAT ist unter dem Dach der Bayerischen Forschungs- undInnovationsagentur (BayFIA) der Dienstleistungsanbieter im BereichTechnologietransfer, IP-Management und IP-Verwertung. Hauptkunden sind diebayerischen Universitäten, Universitätskliniken und Hochschulen für angewandteWissenschaften mit ihren mehr als 25.000 Wissenschaftlern, sowieaußeruniversitäre Forschungseinrichtungen, Industrieunternehmen und freieErfinder weltweit. Schwerpunkte bei der Be- und Verwertung von IP sind dieBereiche Biotechnologie, Chemie, Medizintechnik, Physik, Automotive,Energietechnik, Nachrichtentechnik und Maschinenbau.
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Bayerische Patentallianz GmbH
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